3 Chords and The Truth
...that’s what a country song is. Sagt Willie Nelson.
Die Wahrheit auf drei Akkorde aufgeteilt. So vorhersehbar und so bewegend wie der ewige Loop des Country-Genres. So ist’s richtig. Und so auch. Und auch ein bisschen falsch. Und dennoch wahr. Oder so.
Spiel die Wahrheit auf 6 Saiten mit 3 Clusters. Kuck, so hälst du die Finger – nein so. Ja oder so. Fingerlein.
Sophie Jung’s Wahrheitsuche gilt der expansiven, der potentiellen und potenzierbaren, der verschiebbaren, der entfaltbaren, der tempo tempo temporären Wahrheit.
Die 3 Akkorde werden aus kategorisch klaren Fingerhaltungen produziert.
Und bestimmen dann die emotionale Herleitung eines verschwommenen Bildes in dem diese Digits sich aus dem Cluster lösen und statt Saiten zu drücken und zu rhythmisch zu streicheln die Haut meines einst jungen Selbst ertasten, etc. etc. Gänsehaut komm her, der Gänsefarmer singt ein Lied!
Wahrheit ist kein C-Dur.
Und mit dieser Idee im Kopf, mit der aufrichtigen Suche nach verschwommener Authentizität, über Pathos durch Fiktion rein in nostalgisches Kopfnicken und Herzfassen und rüber über das Gerüst gefestigter Kulturgüter und allbekannter Zählweisen sind die hier gezeigten Arbeiten zu verstehen.
„Vorhang“ „Applaus“ („Was war das denn?!“ „KEINE Ahnung!“ „I loved it!“ „Yah, yah, me, too – totally, yah!)
Sophie Jung
London im Februar